Kim Deal hat einen ebenso beeindruckenden Rap-Bilanz wie jeder andere im Indie-Rock. Zwischen ihrer legendären Zeit bei Pixies und den von den Deal-Schwestern angeführten Breeders hat die gebürtige Ohio-Amerikanerin genug Alternative-Rock-Klassiker auf Lager, um eine fruchtbare Tourneekarriere aufrechtzuerhalten, solange sie daran interessiert ist. Aber wie auf ihrem neuen Debüt-(!!) Soloalbum bewiesen, Niemand liebt dich mehrDeal hat immer noch Lieder in ihrem Herzen, die unbedingt herausgebracht werden wollen – und einige sogar ziemlich gute.
Während Deal, der ihr lang erwartetes Solo-Debüt im Alter von 63 Jahren gab, wie eine seltsame Entscheidung erscheinen mag, wird ihre Wiedereinführung in Indie-Rock-Kreisen sicherlich mehr als willkommen sein, da die alternative Gitarrenmusik der letzten Jahre sie voll und ganz angenommen hat. Signifikanten der 90er Jahre. Von aktuellen Favoriten wie Wednesday oder Momma über die Pavement-Fanfare nach der Wiedervereinigung bis hin zur Wiederbelebung von Genres wie Slowcore und Shoegaze – ein Großteil der heute berühmtesten Rockmusik stammt aus einer Linie, die Deal selbst geleitet und weiterentwickelt hat. Verdammt, The Breeders waren sogar Vorgruppe für Olivia Rodrigo im Madison Square Garden und bewiesen damit, dass selbst Rock-interessierte Popstars von ihrer Arbeit profitieren.
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Infolge, Niemand liebt dich mehr Es klingt beides, als hätte es sich um eine lange verlorene Session aus dem Jahr 1996 handeln können, und irgendwie ist es perfekt aktuell. Ohne Deal’s sofort erkennbare Stimme könnte man wahrscheinlich jedes Zigaretten rauchende Indie-Kind davon überzeugen, dass der Elektro-Rocker „Crystal Breath“ oder das aufstrebende „Come Running“ tatsächlich von einer aufstrebenden Gruppe von zwanzig Leuten stammt -etwas Jahre alte Chicagoer.
Und es ist nicht nur so, dass melodische Gitarrenlinien und melodische Pop-Experimente nicht aus der Mode gekommen sind. Deal kann spritzen Niemand liebt dich mehr mit einer bemerkenswert jugendlichen Energie. Obwohl nichts auf dem Album eine drastische stilistische Veränderung gegenüber Deals früheren Projekten darstellt, vermitteln die Auftritte und die Produktion ein spürbares Gefühl spielerischer Erkundung. Nur weil sie nicht wie andere namhafte Alternative-Rock-Bassisten namens Kim voll auf Trap-Rap verfallen ist, heißt das nicht, dass sie es anprangert.
Nehmen Sie zum Beispiel die Lead-Single „Coast“ des Projekts, einen spritzigen, sandigen Jam mit Bläsern über eine Hochzeitsband, die Jimmy Buffetts „Margaritaville“ covert. So mittelschnell und wohltuend das Lied auch ist, seine Ohrwurmmelodie und sein fachmännischer Aufbau machen es zu einem wirklich spannenden Hörerlebnis. Dann gibt es Stücke wie „Big Ben Beat“ und „Wish I Was“, wobei Deal im ersteren so aggressiv wie eh und je aggressiv agiert und im zweiten in gedämpfter Unmittelbarkeit schwelgt Der samtige Untergrund. Egal welchen Ton Deal anschlägt, sie weigert sich absolut, es halbherzig zu machen.